Nils Heininger
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Volle Power für Ihren Fuhrpark: So versorgen Sie die E-Flotte

Um E-Dienstwagen mit ausreichend Strom zu versorgen, rüsten Unternehmen ihren Fuhrpark mit Ladesäulen aus. Vernetzte, flexible und kostensparende Ladestationen bringen ungeahnte Möglichkeiten. Hier erklären wir, wie der E-Fuhrpark von der richtigen Ladeinfrastruktur profitiert.
12. Juni 2023

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Nils Heininger

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Auf einen Blick

Welche Vorteile bringt E-Mobilität im Fuhrpark?

E-Autos im Fuhrpark können sich nicht nur preislich rechnen: Durch leichtere Abrechnungen und der Bereitstellung von Ladesäulen für die Öffentlichkeit kann das Unternehmen Geld sparen und neue Einkommensquellen erschließen.

Welche Ladesäulen sind für den Fuhrpark geeignet?

Im Unternehmen sollten E-Autos nicht aus der herkömmlichen Steckdose versorgt werden. Smarte Wallboxen erlauben die genaue Lokalisation von Kosten und sorgen für eine gute Verteilung des Stroms. Ob Unternehmen zu günstigen AC-Ladesäulen oder schnellen und teuren DC-Ladesäulen greifen, hängt vom Bedarf und den zur Verfügung stehenden Mitteln ab.

Sollten Unternehmen auf E-Autos im Fuhrpark umsteigen?

Früher oder später wird die Umstellung auf E-Mobilität jeden Fuhrpark erreichen. Besser ist es, bereits jetzt die nötige Infrastruktur einzuplanen und zu investieren, solange es Förderungen für Elektromobilität gibt.

Text

E-Mobilität vereinfacht eigene Fuhrpark-Tankstelle

Während große Unternehmen beim Verbrenner gelegentlich mit eigener Tankstelle ausgestattet waren, steht dieses Privileg im E-Fuhrpark jedem zu. Betriebseigene Ladesäulen stellen den E-Autos im Fuhrpark nicht nur Energie bereit, sondern erleichtern ebenfalls Abrechnungsprozesse und können sogar einen neuen Einkommenszweig eröffnen.

Die Umstellung auf den E-Dienstwagen ist mehr als ein bloßer Wechsel von einem Antriebskonzept zum anderen. E-Autos im Fuhrpark erfordern ein komplettes Umdenken im Mobilitätskonzept eines Unternehmens – das bietet Möglichkeiten und ist Herausforderung zugleich.

Laden ist nicht tanken

Zunächst das Offensichtliche: Mit dem E-Dienstwagen entfallen in den meisten Betrieben die Tankfahrten. Für FuhrparkmanagerInnen und FahrerInnen bedeutet das umzuplanen – weg vom Tanken nach Bedarf, hin zum Laden bei Gelegenheit. Anders als ein Verbrenner laden E-Fahrzeuge nicht dann, wenn sie es müssen, sondern bestenfalls immer dann, wenn sie können.

Jede längere Parkzeit kann für eine Ladung Strom genutzt werden – sofern die Ladeinfrastruktur es zulässt. Dementsprechend sollten Fuhrparkmanager in Zusammenarbeit mit erfahrenen Elektrikern im Vorfeld der Umrüstung auf den eigenen Ladepark eine genaue Bedarfsanalyse aufstellen.

Planungen sollten im Vorfeld stattfinden

Dabei gilt es auch, die Entwicklungen in der Zukunft zu berücksichtigen: Stehen neue Investitionen in den Fuhrpark an? Wächst das Unternehmen in den nächsten Jahren? Oft lohnt es sich, gleich in mehr Ladepunkte als nötig zu investieren. So bleibt ein gewisser Spielraum für die Versorgung des Fuhrparks der Zukunft.

In der Regel gelingt die Umstellung mit der entsprechenden Planung reibungslos. Größere Fuhrparks stehen allerdings gelegentlich vor der Herausforderung des Netzanschlusses: Reicht der Strom aus, um einen großen Fuhrpark zu betreiben oder benötigt es eventuell eine Netzanschlussvergrößerung, um genügend Fahrzeuge gleichzeitig zu laden?

Intelligente Ladesäulen sind zwar untereinander vernetzt und verteilen die Lasten bedarfsgerecht – mehr Strom, als vom Netzbetreiber freigegeben wurde, können sie jedoch nicht bereitstellen.

Diese Herausforderungen sind gelegentlich kniffelig, doch niemals unlösbar. Sie hängen immer vom Standort, der Fuhrparkgröße und der Auslastung der Fahrzeuge ab. Dementsprechend gibt es keine allgemeingültige Lösung oder Formel. Jeder Fuhrpark geht seinen eigenen Weg in Richtung E-Mobilität. Ist das neue Mobilitätskonzept jedoch einmal erfolgreich angelaufen, läuft es in der Regel einwandfrei.

Unterschiede bei Ladesäulen

Um E-Autos im Fuhrpark zu laden, sollten Unternehmen nicht auf die Haushaltssteckdose setzen. Erstens sind mit herkömmlichen „Schuko“-Steckern keine hohen Ladeleistungen möglich, zweitens sind die Steckdosen nicht auf die dauerhafte Belastung ausgelegt.

Stattdessen sorgt die Wallbox an der Wand oder die Ladesäule am Parkplatz für den nötigen Strom. Doch auch hier gibt es wesentliche Unterschiede.

Wallbox oder Ladesäule?

Schlicht und funktional an der Wand hängt die Wallbox. Das System ist in der Regel an dreiphasigem Wechselstrom, in der Umgangssprache als „Starkstrom“ bekannt, angeschlossen. Über eine Wallbox können eine oder mehrere (oft zwei) Ladepunkte bedient werden. Um die Wallbox freizuschalten und jede Ladung einem Fahrzeug zuzuordnen, nutzen die MitarbeiterInnen einen RFID-Chip oder eine entsprechende Zugangskarte.

Freistehend an Parkplätzen laden die E-Autos des Fuhrparks mithilfe von Ladesäulen. In der Regel sind das handelsübliche Wallboxen, welche an einer entsprechenden Stele auf einem stabilen Fundament aufgestellt werden. Bei einigen Ladesäulen handelt es sich jedoch um Schnellladesäulen mit erheblich verkürzter Ladezeit.

AC- oder DC-Laden?

Ein Elektroauto fährt mit Gleichstrom (DC), während der Strom im Unternehmen in der Regel in Form von Wechselstrom (AC) bereitgestellt wird. Für die Nutzung im E-Fuhrpark muss der Strom entsprechend über einen Gleichrichter umgewandelt werden. Dafür hat jedes Auto ein eigenes Ladegerät on-board. Dieses Gerät ist jedoch nur dafür geeignet, geringe Stromleistungen umzuwandeln.

Im Fall der AC-Ladesäulen kommuniziert das Fahrzeug mit der Ladesäule, wie viel Strom es sein darf. Die Ladesäule stellt dann so viel Leistung bereit, wie das Ladesystem des Fahrzeugs verarbeiten kann. Doch AC-Ladesäulen sind auch durch ihren Anschluss ans Stromnetz begrenzt. Handelsüblich sind 11-Kilowatt- oder 22-Kilowatt-Geräte. Letztere müssen jedoch vom Stromanbieter genehmigt werden, wodurch vor allem AC-Ladesäulen mit einer Leistung von 11 kW besonders beliebt sind.

Wesentlich schneller geht die Ladung jedoch mit einer DC-Ladesäule. Diese Schnellladesäulen wandeln den Wechselstrom in Gleichstrom um, bevor er zum Fahrzeug gelangt. So sind mittlerweile Ladeleistungen von 150 Kilowatt kein Problem, obwohl die maximale Leistung auch hier oft durch das Fahrzeug begrenzt wird. Es ist jedoch anzunehmen, dass in absehbarer Zukunft mehr Fahrzeuge zum Schnellladen mit hoher Leistung fähig sein werden. Bereits jetzt können die Spitzenmodelle teilweise mit weit über 100 kW laden – wenn es die DC-Ladestation hergibt.

Die Umwandlung von hohen Stromstärken benötigt nämlich viel Raum und Technik. Schnellladesäulen haben ein eigenes Kühlsystem und sind wesentlich größer als Wallboxen – nicht selten so groß wie eine Zapfsäule an der Tankstelle. Dementsprechend sind sie auch ziemlich teuer in der Anschaffung und oft keine einfache Investition für kleine Unternehmen.

Smarte Wallboxen sind Pflicht für E-Mobilität im Fuhrpark

Durch gute Planung ist der Regelbetrieb des Fuhrparks mit AC-Ladesäulen ohnehin meist problemlos möglich. Die Grundlage bildet dabei ein smartes System, welches die Stromzufuhr und -verteilung steuert.

Smarte Wallboxen sorgen dafür, dass es nicht zu kostspieligen Lastspitzen kommt, wenn mehrere Fahrzeuge laden. Lastspitzen entstehen, wenn der Strombedarf kurzzeitig über das erlaubte Maß des Energiebetreibers hinausgeht. Oftmals reicht eine einzige Lastspitze, um dauerhaft für stark erhöhte Stromtarife zu sorgen.

Smarte Wallboxen überwachen die Lasten kontinuierlich und halten sie im vertretbaren Maß. Dabei rechnen sie auch den Stromverbrauch und gegebenenfalls die Stromproduktion des Unternehmens durch eigene PV-Anlagen mit ein.

Gleichzeitig ermöglicht eine Back-End-Software die gezielte Steuerung und Überwachung jedes einzelnen Ladepunkts. So können Ladepunkte für Fahrzeuge vom Fuhrparkbüro aus geblockt oder priorisiert werden, wenn ein bestimmtes Fahrzeug einmal schneller geladen werden muss.

Eine Abrechnung für alle Fahrzeuge

Die genaue Zuordnung jeder einzelnen Ladung ist nicht nur nützlich für Ihre Fahrstatistiken und Auslastungsanalysen. Vor allem hilft sie, Kosten genau zu lokalisieren und ohne großen Aufwand abzurechnen. Mit der entsprechenden Software kann die Buchhaltung alle Ausgaben für Ladungen der entsprechenden Abteilung oder den entsprechenden FahrerInnen zuordnen.

Sogar Ladungen, welche von den privaten Wallboxen der MitarbeiterInnen ausgehen, lassen sich mit der entsprechenden Software aufs Watt genau abrechnen. Tankkarten und Kassenzettelwirtschaft entfallen zugunsten einer einzigen RFID-Karte.

In Zukunft ist auch zu erwarten, dass Plug-and-Charge-Systeme den RFID-Chip ersetzen. An den öffentlichen Tesla-Ladestationen kommuniziert das Fahrzeug bereits alle notwendigen Daten zur Abrechnung an die Ladesäule. Kreditkarte oder RFID? Fehlanzeige!

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Schnellladung kommerzialisieren

Während der unternehmenseigene Ladepark das Fuhrparkbüro und die Finanzabteilung an vielen Stellen entlasten kann, bringt er unter Umständen sogar einen neuen Einkommenszweig mit sich.

Schnellladesäulen sind vor allem an gut zugänglichen Orten in Autobahnnähe gerne gesehen. Durchreisende, die ihr E-Fahrzeug unterwegs mit Energie tanken müssen, können dadurch zahlende Gäste am Ladepark des Unternehmens werden.

Der Besitzer der Ladesäule entscheidet über die Kosten pro Wattstunde und hat gleichzeitig die Möglichkeit, dem eigenen Fuhrpark bei Bedarf eine schnelle Extraladung zu verpassen.

An öffentlich zugänglichen und hochfrequentierten Plätzen funktioniert das ebenfalls mit herkömmlichen AC-Ladesäulen. Zoos, Freizeitparks, Krankenhäuser, Supermärkte und Co.: Überall, wo E-Fahrzeuge für längere Zeit parken, besteht potenzieller Bedarf nach Strom – nicht nur bei den E-Autos des Fuhrparks.

Auf den E-Fuhrpark umsteigen

Der Wechsel vom Verbrenner zur E-Mobilität im Fuhrpark geschieht nicht von jetzt auf gleich. Dennoch sollten Unternehmen sich allmählich vorbereiten. Neben der entsprechenden Ladeinfrastruktur müssen auch die FahrerInnen mit der Technik und den speziellen Herausforderungen vertraut sein.

Im Rahmen der UVV besteht ohnehin eine gesetzlich vorgeschriebene Pflicht zur UVV Unterweisung. Hier bietet es sich an, gesondert auf die speziellen Besonderheiten der E-Fahrzeuge einzugehen. Schließlich richten sich die Inhalte der Fahrerunterweisung laut DGUV Vorschrift 70 nach der entsprechenden Gefährdungsbeurteilung im Fuhrpark.

Da E-Fahrzeuge oder LKW unterschiedliche Kenntnisse erfordern als herkömmliche Verbrenner, passen Dienstleister für E-Learning-Systeme ihre Inhalte entsprechend an. Fuhrparkmanager müssen die Inhalte der Unterweisung dank der Hilfe neuer Unterweisungsmodule für UVV Prüfungen für LKWs & E-Fahrzeuge allerdings nicht selbst erarbeiten, sondern geben die Aufgabe in die Hände von ExpertInnen.

Anstelle von aufwendigen Präsenzterminen lernen die MitarbeiterInnen die entsprechenden Inhalte komfortabel von zu Hause und das Unternehmen bleibt rechtlich abgesichert

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Fahrerunterweisung

Mit dem DriversCheck Modul Fahrerunterweisung gehören zeitintensive Präsenzschulungen der Vergangenheit an. Wir übernehmen die Erinnerung, Durchführung und das Reporting der jährlichen Fahrerunterweisung nach DGUV in Deinem Fuhrpark.

E-Mobilität im Fuhrpark: Die Wende kommt

Deutschland steckt bereits mitten im Wandel. Im Koalitionsvertrag sind 15 Millionen vollelektrische PKW bis 2030 eingeplant. Mit einem derzeitigen Anteil von über 60 Prozent an den Neuzulassungen wird hier auch das Gewerbe gefordert – und gefördert.

Langfristig gibt es damit genügend Gründe, das Mobilitätskonzept des Unternehmens neu auszuloten. Finanzielle Förderungen, geringe Steuerbelastung und letztlich das Image eines modernen Betriebs bieten aktuell die ideale Chance, die Mobilität der Zukunft mitzugestalten, anstatt nur mitzuschwimmen. Nicht mehr lange dauert es, bis E-Mobilität im Fuhrpark selbstverständlich sein wird – und nicht mehr lange, bis die Fördermittel dementsprechend auslaufen.

Wer früh die Chancen des modernen E-Fuhrparks mitdenkt und die vorhandene Technik nutzt, kann dadurch Kosten einsparen und gleichzeitig seinen Beitrag für ein nachhaltigeres Wirtschaften leisten. Obwohl große Veränderungen viele Fragen aufwerfen, arbeiten jederzeit engagierte Köpfe an den Antworten. Ob es um emissionsarme Mobilität geht oder um die Digitalisierung im Fuhrpark: Die Entwicklung steht nicht still.

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