Leasingfaktor: Berechne deine Leasingkonditionen
Der Leasingfaktor verrät dir, welcher Leasinganbieter der günstigste ist. Er dient als objektiver Vergleichswert, mit dem du schnell unterschiedliche Angebote für dasselbe Modell vergleichen kannst. Wie du den Leasingfaktor berechnen kannst und wie aussagekräftig er ist, erfährst du hier
Auf einen Blick
Was ist der Leasingfaktor?
Der Leasingfaktor ist ein objektiver Kennwert, der helfen kann, die Konditionen unterschiedlicher Leasinganbieter zu vergleichen.
Wie wird der Leasingfaktor berechnet?
Der Leasingfaktor setzt die Leasingraten inkl. der monatlichen Anteile der An- und Sonderzahlungen in Relation zum Bruttolistenpreis des Fahrzeugs. In der simpelsten Form wird er wie folgt berechnet: (Rate/ Bruttolistenpreis) x 100
Was ist ein gutes Leasing-Angebot?
Gute Leasingangebote haben einen Leasingfaktor unter 1. Allerdings sollte man den Leasingfaktor nicht ausschließlich für sich allein bewerten, da Leasingkonditionen wie Laufzeit, Kilometerleistung und Modell den Wert beeinflussen können.
Der Leasingfaktor macht Angebote vergleichbar
Um zu erfahren, wie gut ein Leasingangebot ist, musst du die Leasingraten und sonstigen Zahlungen in Relation zum Bruttolistenpreis des Fahrzeugs setzen. Genau dafür ist der Leasingfaktor da. Er bezieht die Leasingrate mit ein sowie Anzahlungen, Sonderzahlungen und Schlusszahlungen und teilt dir in einer simplen Zahl mit, wie viel Rate du im Vergleich zum Wert des Autos zahlst. Je niedriger der Leasingfaktor, desto besser ist in der Regel das Angebot.
Dementsprechend gilt der Leasingfaktor als wichtiger Vergleichswert für Leasingangebote. Gerade wenn du verschiedene Leasingkonditionen von unterschiedlichen Anbietern für dasselbe Auto vergleichen möchtest, zeigt der Leasingfaktor als Vergleichswert seine Stärken. Doch er hat auch seine Grenzen, wie du im Folgenden herausfinden wirst.
Wie kann man den Leasingfaktor berechnen?
Bei einem sehr einfachen Leasingangebot, bei dem du nur die Leasingrate zahlst, errechnet sich der Leasingfaktor sehr einfach:
Leasingfaktor = (Rate/ Bruttolistenpreis) x 100
Hier wird lediglich der Bruttolistenpreis durch die Rate geteilt. Damit eine einfach Zahl herauskommt, wird das Ergebnis mit 100 multipliziert.
Schauen wir uns ein Beispiel an: In der unteren Tabelle gehen wir von einem Kleinwagen aus, den unterschiedliche Anbieter in etwas abgewandelter Ausstattung und damit unterschiedlichen Preisen zu unterschiedlichen Konditionen anbieten. Die Laufzeit und Laufleistung des Leasingangebots sind bei allen drei Anbietern gleich. In der Tabelle siehst du, wie sich der Leasingfaktor berechnen lässt und wie hoch er ist.
Nicht immer sind Leasingangebote jedoch so einfach gestrickt. Häufig wird eine Anzahlung fällig oder weitere einmalige Zahlungen so wie Sonderzahlungen oder die Schlussrate. Diese werden in der oben genannten Formel einfach ergänzt. Dafür werden alle Zusatzzahlungen durch die Laufzeit geteilt und anschließend zur Rate ergänzt. Versicherungszahlungen und ähnliche Zusatzleistungen werden jedoch nicht in den Leasingfaktor mit aufgenommen.
Dadurch ergibt sich folgende Formel:
((Anzahlung und Sonderzahlungen/Laufzeit+Rate)/Bruttolistenpreis) x 100
Nehmen wir also noch drei weitere Anbieter in unsere Leasingfaktor-Tabelle mit auf und vergleichen die Konditionen miteinander:
Laut unserer Berechnung hebt sich Anbieter E mit einem Leasingfaktor von 0,87 als günstigstes Angebot ab, während Anbieter F mit 1,06 nicht allzu gut dasteht. Doch ist das wirklich so?
Tatsächlich kann Anbieter F für Vielfahrer wesentlich attraktiver sein, da er in seinem Vertrag 20.000 Kilometer Laufleistung pro Jahr erlaubt. Das sind auf die 36 Monate des Vertrags gerechnet 30.000 km mehr. Wer mit den Fahrzeugen der anderen Anbieter so viel fährt, kann mit heftigen Nachzahlungen rechnen, sodass diese Verträge im Vergleich zum Anbieter F nicht allzu gut dastehen.
Was sagt der Leasingfaktor aus – und was nicht?
Das obige Beispiel zeigt uns die Stärken, aber auch die Schwächen des Leasingfaktors als Vergleichswert. Denn der Leasingfaktor ist nur dann aussagekräftig, wenn alle anderen Faktoren im Vergleich gleichbleiben.
Wer unterschiedliche Modelle miteinander vergleicht, sollte ebenfalls nicht allein auf den Leasingfaktor schauen. Gerade teurere, wertstabile Fahrzeuge haben eine, relativ gesehen, niedrigere Leasingrate. Genau wie die jährliche Fahrleistung ist die Modellwahl jedoch entscheidend beim Leasing eines Fahrzeugs.
So sieht ein guter Leasingfaktor aus
Mit den oben genannten Einschränkungen lassen sich dennoch ein paar grobe Aussagen zu einem Leasingangebot tätigen. Hierfür haben unterschiedliche Vergleichsportale ihre eigenen Definitionen. Zusammengefasst sieht dies ungefähr so aus:
- Leasingfaktor 0,9 – 1,1: ein guter Leasingfaktor (faires Angebot)
- Leasingfaktor 0,7 – 0,9: ein sehr guter Leasingfaktor (lukratives Angebot)
- Leasingfaktor 0,7 – 0,5: ein hervorragender Leasingfaktor (Schnäppchenalarm!)
- Leasingfaktor unter 0,5: Top Leasingfaktor (seltenes Top-Angebot)
Vor allem beim Gewerbeleasing sind niedrigere Leasingfaktoren eher üblich als beim privaten Leasing. Allerdings solltest du die Bedeutung des Leasingfaktors nicht überschätzen. Er ist objektiv und darin liegen auch seine Schwächen, denn die Bedürfnisse deines Fuhrparks sind eher subjektiv. Nutze den Leasingfaktor also vor allem, um verschiedene Angebote des gleichen Modells miteinander zu vergleichen.