Nils Heininger
Freier Redakteur
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Kein Lappen hält ewig: Diesen Führerscheinen geht es 2023 an den Kragen

Bis zum Jahr 2033 müssen alle alten Führerscheine umgetauscht werden. Damit verliert der letzte Papierführerschein spätestens zum 19. Januar 2025 seine Gültigkeit. Wie der Umtausch abläuft und worauf Du dabei achten müssen, erfährst du hier.
5. Dezember 2022

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Nils Heininger

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Auf einen Blick

Welche Führerscheine müssen 2023 umgetauscht werden?

Wenn du oder die Fahrer in deinem Fuhrpark noch einen alten Papierführerschein besitzen, wird es langsam eng für den alten Lappen. Die meisten der Papierführerscheine müssen bis zum 19. Januar 2025 umgetauscht werden. Bis zum 19. Januar 2023 lief die Frist für Papierführerscheinbesitzer mit den Geburtsjahren 1959 bis 1964. Am 19. Januar 2024 läuft die Frist für die Jahrgänge 1965 bis 1970 ab.

Muss mein Führerschein ohne Ablaufdatum umgetauscht werden?

Die Umtauschpflicht für Führerscheine trifft ausnahmslos jeden. Selbst Führerscheine, die bisher kein Ablaufdatum hatten, müssen irgendwann umgetauscht werden. Die Ablauffrist läuft gestaffelt ab. Die Fristen für den Umtausch von Papierführerscheinen richten sich nach dem Geburtsjahr der Besitzer. Bei Kartenführerscheinen zählt das Ausstellungsdatum.

Wo tausche ich meinen Führerschein um?

In unterschiedlichen Verwaltungsbezirken ist die Ausstellung von Führerscheinen unterschiedlich geregelt. Dort, wo Führerscheine ausgestellt werden, findet auch der Umtausch statt. Das ist in der Regel das lokale Bürgeramt, die Führerscheinstelle oder die Fahrerlaubnisbehörde.

Text

Der Führerschein-Umtausch kommt

Vor nicht allzu langer Zeit konnten die älteren FahrerInnen im Unternehmen die jüngeren noch hinsichtlich der Führerscheine belächeln. Geringere Auflagen, die großzügige Anerkennung ehemaliger Führerscheinklassen und die unbegrenzte Gültigkeit des Führerscheins zählten zu den Privilegien der frühen Fahrergeneration.

Damit ist nun leider Schluss, denn selbst für die alten Lappenbesitzer gibt es mittlerweile ein Ablaufdatum. Für die Fuhrparkleitung sind die Ablaufdaten der Führerscheine von besonderer Bedeutung. Schließlich dürfen deine FahrerInnen nur mit gültiger Fahrerlaubnis die Fahrzeuge des Unternehmens führen. Der Umtausch hat für Fuhrparkverantwortliche jedoch auch Vorteile.

Wann findet der Umtausch des Führerscheins statt?

Ab Januar 2023 heißt es dann für die ersten Führerscheinbesitzer, sich von ihrem geliebten Papierdokument zu verabschieden. Grund ist die EU-Richtlinie 2006/126/EG, welche für alle Mitgliedsstaaten eine maximale Gültigkeit der Führerscheine festlegt. Nach 15 Jahren muss das Dokument aktualisiert werden.

Gestaffelter Umtausch der Führerscheine bis 2033

Zwar schreibt die EU den Mitgliedsstaaten nur vor, dass bis 2033 alle Führerscheine umgetauscht sein müssen, doch durch einen Bundesratsbeschluss vom 15.02.2019 steht fest, dass der Gang zur Zulassungsstelle für viele FahrerInnen schon früher fällig ist. Um den Organisationsaufwand möglichst gleichmäßig zu verteilen, erfolgt der Umtausch gestaffelt. Relevant ist das Datum, an dem der Führerschein ausgestellt wurde.

Wie lange sind die Papierführerscheine noch gültig?

Als Erstes geht es beim großen Umtausch den Papierführerscheinen an den Kragen, die noch bis einschließlich 31. Dezember 1998 ausgestellt worden sind. Diese Dokumente verlieren spätestens bis zum 19. Januar 2033 ihre Gültigkeit. Die meisten Papierführerscheine müssen jedoch schon innerhalb der nächsten zwei Jahre umgetauscht werden.

Da auf vielen der alten Lappen das Ausstellungsdatum nicht mehr erkennbar ist, müssen sich die BesitzerInnen beim Umtausch an ihrem eigenen Geburtsjahr orientieren. Die Fristen zum Umtausch der Papierführerscheine können der folgenden Tabelle entnommen werden:

Geburtsjahr Frist des Umtauschs
1953–1958 19.07.2022
1959–1964 19.01.2023
1965–1970 19.01.2024
1971–1998 19.01.2025

Wie lange ist mein Kartenführerschein gültig?

Selbst mit dem neuen EU-Kartenführerschein bleibt dir der Umtausch nicht erspart. Auch die Millennials altern schließlich und müssen in Zukunft regelmäßig den Führerschein updaten. Alle 15 Jahre ist der Gang zur Behörde für FahrerInnen nötig, die nach dem 18.01.2013 ihre Fahrerlaubnis erhalten haben. Für die Führerscheine, die zwischen 1999 und diesem Datum ausgestellt wurden, gelten zunächst folgende gestaffelte Umtauschfristen:

Jahrgang der Ausstellung des Führerscheins Frist des Umtauschs
1999–2001 19.01.2026
2002–2004 19.01.2027
2005–2007 19.01.2028
2008 19.01.2029
2009 19.01.2030
2010 19.01.2031
2011 19.01.2032
2012–18.01.2013 19.01.2033
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Welche Führerscheine sind vom Umtausch betroffen?

Jeder Führerschein muss irgendwann umgetauscht werden, sogar wenn auf dem bisherigen Dokument kein Ablaufdatum vermerkt ist. Die obigen Fristen gelten für alle Führerscheine, die vor dem 11.01.2013 ausgestellt wurden. Insgesamt betrifft das in Deutschland schätzungsweise über 40 Millionen Führerscheine.

Das Ausstellungsdatum deines eigenen Führerscheins findest du beim grauen Papierführerschein auf der Innenseite links handschriftlich eingetragen. Beim rosafarbenen Führerschein findest du das Ausstellungsdatum auf der Innenseite rechts per Hand hineingeschrieben. Da es auf vielen Dokumenten nicht mehr erkennbar ist, richten sich die Umtauschfristen nach dem Geburtsdatum der BesitzerInnen. Der Vermerk „unbefristet gültig“ wurde außerdem durch die neuen Bestimmungen entkräftet.

Am Führerschein im Kartenformat findest du das Ausstellungsdatum auf der Vorderseite unter Punkt 4a. Bei allen Führerscheinen, die nach dem 18.01.2013 ausgestellt wurden, findest du unter Punkt 4b schon jetzt ein Ablaufdatum. Nach dem Umtausch deines alten Führerscheins wird hier immer ein Datum stehen: 15 Jahre nach dem Ausstellungsdatum läuft jeder EU-Führerschein dann spätestens ab.

Der Führerschein läuft ab, die Fahrerlaubnis bleibt bestehen

Selbst ältere FahrerInnen brauchen allerdings keinen plötzlichen Führerscheinverlust zu befürchten. Die Verordnung hat lediglich zum Ziel, die Dokumente regelmäßig erneuern zu lassen. Die Fahrerlaubnis selbst bleibt bei den Klassen A und B unbetroffen. Das bedeutet ebenfalls: Selbst, wenn du nach der Umtauschfrist mit alten Dokumenten erwischt werden, droht nur ein geringes Bußgeld. Schließlich besteht die Fahrerlaubnis in diesem Fall auch ohne das gültige Dokument.

Gültigkeit des LKW- und Bus-Führerscheins

Etwas komplizierter wird es da bei höheren Führerscheinklassen wie dem LKW- und Bus-Führerschein. Im Rahmen der großen Umtauschaktion werden die Führerscheine getauscht, doch durch Regelungen für Berufskraftfahrer ist auch hier der regelmäßige Gang zur Behörde nötig.

Die Führerscheinklassen C1 und C1E sind nur bis zum 50. Lebensjahr gültig, danach muss die Verlängerung der Gesundheitstest bestanden werden. Dieser besteht aus ärztlichem und augenärztlichem Gutachten. Nur wer bis zum 31.12.1998 die damalige Klasse 3 bescheinigt bekommen hat, kann die entsprechenden Fahrzeugklassen C1 und C1E weiterhin unbefristet fahren.

Für die LKW-Führerscheine C und CE, also die ehemalige Klasse 2, gilt das nicht. Genauso wie Busführerscheine müssen diese Klassen alle fünf Jahre erneuert werden.

Anlaufstellen für den Umtausch des Führerscheins

Zwar sind die Fristen zum Umtausch gestaffelt, doch die Führerscheine können schon früher umgetauscht werden. Wir empfehlen daher, sich frühzeitig um die Erneuerung zu kümmern. Am 18. Januar jeden Jahres ist der Andrang sicher größer als im April des Vorjahres.

Um den alten Führerschein umzutauschen, musst du lediglich einen Termin bei der entsprechenden Behörde anfragen und deinen alten Führerschein mitbringen. Je nach Bezirk ist entweder das lokale Bürgeramt, die Führerscheinstelle oder die Fahrerlaubnisbehörde zuständig.

Gründe für den Führerschein-Umtausch

Während die Beatles-Frisur oder der hippe Freddy-Mercury-Schnäuzer auf dem Führerscheinbild immer wieder für gute Lacher in der Belegschaft sorgen, sind alte Lichtbilder der Polizei ein Dorn im Auge.

Die Person auf dem verblassten Schülerfoto im 30-Jahre-alten Papierführerschein könnte schließlich jeder mit derselben Haarfarbe und passendem Alter sein. Zudem sind besonders beim alten Lappen nur wenige Sicherheitsmerkmale vorhanden, um einen gefälschten Führerschein zu erkennen. Am EU-Führerschein fällt das wesentlich leichter.

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Führerscheinumtausch erleichtert Arbeit im Fuhrpark

Unabhängig von den Zielen der Ordnungshüter bringt der Umtausch für Fuhrparkverantwortliche ebenfalls Vorteile: Die Vereinheitlichung der Dokumente erleichtert die regelmäßige Führerscheinkontrolle im Unternehmen ungemein. Bereits heute kann die elektronische Führerscheinkontrolle DriversCheck über die Siegelkontrolle alle Führerscheine rechts- und fälschungssicher kontrollieren.

Der einheitliche EU-Kartenführerschein ermöglicht jedoch noch mehr Effizienz. Als einziges System auf dem Markt erkennt DriversCheck die optischen Sicherheitsmerkmale des Führerscheins und hebt sich damit hinsichtlich Sicherheit und Effizienz von anderen Kontrollmethoden ab.

FahrerInnen können somit die Pflicht der regelmäßigen Führerscheinkontrolle per App erledigen: überall und jederzeit. Das sorgt für höchste Sicherheit und spart dem Fuhrparkpersonal Zeit und Geld.

Neue Technologie steht allerdings nicht im Widerspruch zur Nostalgie: Damit die guten Erinnerungen und die Lacher im Fuhrpark erhalten bleiben, können deine FahrerInnen den alten Lappen aber behalten und weiterhin Vorführen. Er wird beim Umtausch durch die Behörde lediglich entwertet.

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