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Starkregen und Gewitter während der Autofahrt – was ist zu tun?

21. Juli 2025 6 minutes Lesezeit
Nils Heininger Freier Redakteur

Heftiger Regen aus dem Nichts, plötzlicher Donner: Mit dem Auto gerätst du garantiert irgendwann in eine solche Situation. Gerade bei sommerlichen Temperaturen steigt die Zahl der Unwetter. Doch wie verhält man sich richtig, wenn Starkregen und Gewitter während der Fahrt einsetzen?

Auf einen Blick

Was ist bei Starkregen auf der Autobahn zu tun?

Geschwindigkeit runter, Sicherheitsabstand rauf und volle Aufmerksamkeit auf die Fahrt!

Ist die Autofahrt bei Gewitter gefährlich?

Beim Unwetter sind Blitze das geringste Problem. Dein Auto wirkt als faradayischer Käfig und leitet Blitzeinschläge um dich herum in den Boden.

Kann man nach starkem Regen durch Pfützen fahren?

Das kommt auf die Größe an. Ist die Pfütze tiefer als die Unterkante deiner Frontschürze, solltest du lieber einen Umweg fahren.

Vom Starkregen überrascht: Die drei wichtigsten Tipps

Gerade auf der Autobahn passiert es an wärmeren Tagen häufig: Vor fünf Minuten war noch alles trocken und auf einmal ergießt sich der Himmel über die Straße und dein Auto. Jetzt heißt es: Ruhe bewahren und die wichtigen Maßnahmen ergreifen.

  1. Geschwindigkeit reduzieren: Starkregen kommt mit vielen Risiken – alle werden durch zu hohe Geschwindigkeit gesteigert. Als Empfehlung gilt: Ist der Scheibenwischer auf der höchsten Stufe, solltest du maximal 80 km/h fahren.
  2. Sicherheitsabstand vergrößern: Die Sicht ist schlecht und deine Räder können beim Bremsen schnell blockieren. Um Vollbremsungen in solchen Situationen zu vermeiden, solltest du den Sicherheitsabstand erhöhen: Pro km/h sollte ein Meter gelten.
  3. Risikobewusst fahren: Im starken Regen musst du die volle Aufmerksamkeit auf die Fahrt richten. Fußgänger, die plötzlich über die Fahrbahn rennen oder Autos, die spontan Bremsen, weil Äste oder Gegenstände über die Fahrbahn geweht werden. Nimm den Verkehr und die Risikostellen um dich wahr und fahre vorausschauend.

Starkregen kann genauso schnell aufhören, wie er auftritt. Doch auch danach solltest du dich der Gefahren bewusst sein, die durch einen kurzen, heftigen Schauer entstanden sein können und weiter bestehen.

Info: Was ist Starkregen?

Der Deutsche Wetterdienst definiert die erste Stufe des Starkregens ab einer Menge von 15 l Regen pro m² in einer Stunde oder 60 l Regen pro m² in sechs Stunden. Starkregen ist oft lokal begrenzt und tritt überraschend und unvorhergesehen auf.

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Elektronische Führerscheinkontrolle: So funktioniert’s

Die elektronische Führerscheinkontrolle erleichtert die Arbeit in großen und kleinen Fuhrparks. Erfahren Sie hier alles über die Grundlagen und Funktionsweise des Systems.

Gefahren durch starken Regen

Nicht jede Fahrt durch den Regen ist zwangsläufig gefährlich – selbst nicht bei Starkregen. Solange du die Gefahrenherde im Blick hast und deine Fahrt anpasst oder – bei extremen Regenfällen – unterbrichst, hast du nichts zu befürchten.

  • Rutschgefahr: „Straße nass, Fuß vom Gas!“ – das gilt nicht nur bei Starkregen, sondern auch danach. Eine nasse Fahrbahn ist wesentlich glatter als trockener Asphalt. Fahr entsprechend vorsichtig.
  • Aquaplaning: Wenn sich Wasser in Spurrillen oder auf der Fahrbahnoberfläche sammelt, wird es ab einer gewissen Geschwindigkeit nicht mehr verdrängt – dein Auto rutscht einfach so darüber. Lenken und Bremsen ist dann nicht mehr möglich. In diesem Fall gilt: Fuß vom Gas und Lenker festhalten.
  • Schlechte Sicht: Regen und Spritzwasser können deine Sicht erheblich einschränken, sodass du Hindernisse oder bremsende Fahrzeug später erkennst. Bei einer Sicht von unter 50 Metern musst du daher auch die Nebelschlussleuchte einschalten, um für den nachfolgenden Verkehr besser sichtbar zu sein.
  • Beschlagene Scheiben: Bei Regen beschlagen die Scheiben schneller. Das hat zum einen mit der höheren Luftfeuchtigkeit und zum anderen mit der sinkenden Temperatur der Scheibe zu tun. Dreh die Heizung und das Gebläse auf oder nutze die Klimaanlage zum entfeuchten.
  • Plötzliche Windböen: Oft kommen plötzliche Unwetter mit Windböen. Gerade große SUVs, Camper oder Fahrzeuge mit Anhänger lassen sich dann deutlich schlechter kontrollieren. Außerdem können Gegenstände über die Fahrbahn geweht werden und dich oder andere Verkehrsteilnehmer zum abrupten Bremsen zwingen.
  • Andere Verkehrsteilnehmer: Gerade Fußgänger haben nur wenig Lust auf Starkregen und wollen schnell in Sicherheit gelangen. Nicht selten rennen sie dafür über die Straße – und sehen herannähernde Fahrzeug zu spät.

Eine ernstuzunehmende Gefahr können auch Überschwemmungen sein. Bei Starkregen nimmt der Boden die Wassermengen nur unzureichend auf. Das Wasser sammelt sich dann in Senken wie z.B. Bahnunterführungen. Dort solltest du nicht hindurchfahren, sondern eher einen Umweg suchen.

Begib dich bei wirklich starken Überschwemmungen umgehend auf einen erhöhten Platz und parke dort – und auf keinen Fall in der Nähe von Senken, Flüssen und Bächen.

Info: Motorschäden durch Wasser

Die Tiefe einer Überschwemmung in Unterführungen und Tunneln ist nur schwer abzuschätzen. Wer trotzdem hindurchfährt, riskiert einen kapitalen Motorschaden. Saugt der Motor statt Luft Wasser an, wird der Ölfilm im Motor beschädigt. Sollte der Motor bei der Durchfahrt durch eine Pfütze ausgehen, solltest du auf keinen Fall versuchen, ihn erneut zu starten. Das verschlimmert den Schaden häufig nur.

Eine Faustregel sagt, dass du nur Pfützen durchfahren solltest, die bis zur Unterkante der Frontschürze deines Fahrzeugs reichen.

Bei Gewitter Auto fahren? (Fast) kein Problem!

Es blitzt und donnert und du bist im Auto unterwegs? Das ist in der Regel kein Problem. Zunächst ist die Wahrscheinlichkeit, dass du im Auto von einem Blitz getroffen wirst, sehr gering. Sollte es dennoch passieren, schützt dich die umliegende Karosserie: Der Blitz schlägt ins Dach ein und der Strom wird um dich herum in den Boden geleitet. Dies nennt man einen faradayschen Käfig. Metallteile des Autos solltest du jedoch nicht berühren.

Selbst ein geschlossenes Cabrio hat ein Metallgestänge als Dach, dass dich schützt. Problematisch wird es nur bei Aufbauten, die komplett aus Kunststoff hergestellt wurden. Dies ist jedoch nur bei sehr wenigen, etwas spezielleren Campingfahrzeugen der Fall.

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Halterhaftung im Fuhrpark: Das müssen Fuhrparkleiter beachten

In Ihrem Fuhrpark ist die Halterhaftung ein unvermeidbares Thema. Regelungen zu den Pflichten von Fahrzeughaltern finden sich im Gesetz an verschiedenen Stellen. Wir haben hier für Sie die wichtigsten Informationen zur Halterhaftung zusammengeführt.

Starkregen sollte den Betrieb nicht lahmlegen

Extreme Wetterlagen wie Starkregen oder Gewitter sind nicht nur ein Risiko für einzelne Verkehrsteilnehmer, sondern auch eine Herausforderung für das Fuhrparkmanagement. Wer einen Fuhrpark betreibt, sollte sicherstellen, dass alle Fahrzeuge regelmäßig auf ihre Betriebssicherheit kontrolliert werden – inklusive funktionierender Beleuchtung, Scheibenwischer und Reifenprofil.

Die gesetzlich vorgeschriebenen UVV Fahrzeugprüfung ist eine jährliche Pflicht im Rahmen der Halterhaftung im Fuhrpark. Zusätzlich sollten wesentliche Funktionen jedoch auch vor Fahrtbeginn überprüft und Mängel ans Fuhrparkmanagement gemeldet werden.

Ebenso wichtig: die regelmäßige UVV Unterweisung. Durch regelmäßige Schulung der Mitarbeitenden im Umgang mit Fahrzeugen wird die Sicherheit nicht dem Zufall überlassen – weder im Alltag noch im Ausnahmezustand.

Und wenn es trotz Schulung und Wartung im Unwetter mal einen Blechschaden gibt, hilft ein gutes Schadensmanagement, sodass der Fall schnell abgewickelt wird und die Mitarbeitenden nicht lange im Regen stehen müssen.

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